KNX vs. Loxone – der Vergleich
Du möchtest dein Zuhause smart gestalten, weißt aber noch nicht, welches das beste Smart Home System für deine Bedürfnisse ist? Viele Häuslebauer stehen an diesem Punkt häufig vor der Entscheidung “KNX vs. Loxone – was ist das Richtige für mich?” Um diese Entscheidung zu erleichtern, möchten wir Ihnen im folgenden Artikel einen detaillierten Vergleich zwischen dem KNX und Loxone Smart Home System darlegen. Hierbei werden die genauen Beschaffenheiten der Systeme, Vor- und Nachteile, sowie Unterschiede zwischen KNX und Loxone beleuchtet.
Was ist KNX?
KNX ist definitionsgemäß ein standardisiertes Bussystem für die Gebäudeautomation, welches zur intelligenten Steuerung verschiedener Geräte, wie beispielsweise zur intelligenten Steuerung der Beschattungselemente, smarten Heizungsregulation oder für den Einsatz von Sicherheitsanlagen genutzt wird. Ursprünglich entwickelte sich KNX aus dem Standard EIB heraus und dominiert heute den Markt um Smart Home Systeme. Im Gegensatz zu machen Konkurrenten gehört KNX nicht zu einer einzigen Firma, sondern zählt als europäischer Standard und wird daher von zahlreichen Firmen und Geräteherstellern verwendet. Die Herstellerunabhängigkeit ist eine der größten Vorteile des KNX Systems, da so eine große Auswahl und Kompatibilität gewährleistet werden kann. Zudem ist die KNX Technologie äußerst flexibel und kann beliebig erweitert sowie angepasst werden. Dies gilt sowohl bei Neubauten eines Smart Homes, als auch bei der Nachrüstung eines smarten Zuhauses.
Ein weiterer großer Vorteil von KNX ist der dezentrale Aufbau des Systems. Anders, als bei Systemen wie Loxone, besitzt KNX keine zentrale Architektur als Knotenpunkt. Dies sorgt für eine geringere Fehleranfälligkeit, da nur einzelne Teile des Systems ausfallen können, nicht aber das gesamte System. Dennoch lässt sich ein KNX Smart Home bequem über zentrale Steuereinheiten oder andere mobile Geräte steuern.
Nachteil der KNX Technologie ist, dass von Anwendern ein höherer Programmieraufwand gefordert wird. Auch die Installation ist zu Beginn meist aufwändiger als bei anderen Systemen.
Der leicht erhöhte Aufwand jedoch zahlt sich aus! Smart Home Besitzer erhalten mit KNX ein langlebiges, leistungsfähiges und benutzerfreundliches System.
Was ist Loxone?
Loxone ist ebenfalls eines der bekanntesten Smart Home Systeme, welches von der gleichnamigen österreichischen Firma vertrieben wird. Die Busarchitektur des Systems wird dabei mit dem Loxone Miniserver (auch abgekürtzt „Die Lox“ genannt), als zentralem Knotenpunkt verbunden. Die verschiedenen Geräte im Haus können somit über den Miniserver mit einer zentralen Steuereinheit oder mobilen Endgeräten zur intelligenten Steuerung verbunden werden. Auch bei Loxone wird zur Installation Programmierarbeit gefordert, diese ist jedoch geringer als bei KNX Systemen. Durch das Angebot von Komplettlösungen wirkt der Einbau eines Loxone Systems besonders auf unerfahrene Smart-Home-Bauer meist weniger abschreckend. Nachteile lassen sich bei Loxone leider allerdings zahlreiche finden. So stellt die zentrale Architektur des Miniservers einen gefährlichen Single Failure Point des Systems dar. Dies bedeutet, fällt der Miniserver aus, so ist auch das ganze Zuhause inklusive Heizung und Licht lahmgelegt.
Zudem erweist sich das System als äußerst herstellerabhängig, werden einzelne Produkte von Loxone nicht mehr hergestellt, so kann unter Umständen kein Ersatz mehr gefunden werden. Auch der Preisvergleich und die Suche nach guten Angeboten entfällt somit, da nur Loxone als Hersteller den Markt der Produkte beherrscht.
Unterschiede zwischen KNX und Loxone
Unterschiede in der Architektur
Das KNX System wird als Feldbus klassifiziert. Hierbei gibt es keinen zentralen Akteur, die Intelligenz des Systems liegt bei den einzelnen Aktoren selbst. Diese haben die Möglichkeiten über eine Twisted Pair Verkabelung, eine Power Linie Verkabelung, Funk oder das Ethernet miteinander zu kommunizieren. Die Busleitung sorgt für die Verbindung zwischen den Aktoren und deren Sensoren. Hierbei sind verschiedene Topologien denkbar, wie Bus, Stern, Linie und Baum. Eine Kreistopologie hingegen kann nicht verwendet werden. Das offene Protokoll des Systems erlaubt eine leichte Verbindung auch mit Geräten anderer Hersteller.
Bei einem Vergleich zwischen KNX und Loxone hinsichtlich der Architektur stellt man fest, dass es sich bei Loxone um eine speicherprogrammierbare Steuerung handelt. Bei dieser liegt, anders als bei KNX, die Intelligenz im Miniserver des Systems. Auch bei einem Loxone System sind verschiedene Topologien wie Bus, Stern oder Baum denkbar. Loxone bietet zudem, anders als KNX, kein offenes Protokoll. Die Geräteerkennung anderer Hersteller lässt sich daher nur über bestimmte Schnittstellen realisieren. Es ist jedoch möglich, die jeweilige Extensions, wenn vorhanden, dazuzukaufen.
Unterschiede in der Installation: KNX vs. Loxone
Für die Installation des eigenen Smart Homes kommt es natürlich entscheidend auf die gewünschten Funktionen an. Loxone bietet hierbei schon fertige Komplettlösungen, welche auf den ersten Blick komfortabel erscheinen. Möchte man die Personalisierung jedoch auf die nächste Stufe heben und speziellere Funktionen verwenden, ist es sinnvoll ein KNX Smart Home einzubauen. Durch die Herstellerunabhängigkeit kann aus verschiedensten Geräten unterschiedlicher Hersteller ausgewählt werden und somit ein Smart Home geschaffen werden, dass genau auf den Anwender und dessen Bedürfnisse angepasst ist.
Abweichungen in der Programmierung
Meist werden beide Systeme nicht selbst von Smart Home Anwärtern programmiert, dies übernimmt in der Regel ein Installateur oder Elektriker, was eine Menge zusätzlicher Kosten verursachen kann. Loxone wird über die Software Loxone Config und die Software Auto Config, mit vorgefertigten Bausteinen programmiert. Eine eigene Nutzung der Programmieroberflächen wird jedoch trotz des vergleichsweise geringen Aufwands nicht empfohlen. Möchte man beispielsweise nachträglich Erweiterungen am System vornehmen, müsste bei einem Loxone System daher ein Elektriker kontaktiert werden.
KNX Systeme hingegen werden über die Software ETS programmiert. Überlässt man diese Programmierarbeit nicht dem Installateur, sondern übernimmt die Aufgabe selbst, können die Kosten des Smart Homes um einiges reduziert werden. Mit Main Smart Home übernimmst du den Einbau deines Smart Homes zum großen Teil selbst und sparst dir somit lästige Handwerkerkosten. Natürlich unterstützen wir dich mit Rat und Tat bei der Programmierung und dem Verlegen der Leitungen.
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Wie verhält es sich mit der Erweiterbarkeit beider Systeme?
Während Loxone ein proprietäres System ist, also an einen Hersteller gebunden ist, kann ein KNX System mit Geräten von vielen verschiedenen Herstellern verbunden werden. Dies bietet Anwendern zum einen eine größere Auswahl an Produkten und Funktionen. Zum anderen kann durch die Preisunterschiede bei Herstellern gespart werden. Auch für die Zukunft macht diese Tatsache das KNX System flexibler für Anpassungen an neue Technologien.
Gemeinsamkeiten der Smart Home Systeme
Egal ob du dich für ein Loxone oder ein KNX Smart Home entscheiden, du wählst in jedem Fall ein verkabeltes System. Anders als bei Funkinstallationen müssen hierbei Kabel verlegt und angeschlossen werden. Verkabelte Smart Homes sind durch ihre geringere Störrate deutlich stabiler und nachhaltiger als Funksysteme. Entscheidet man sich für den Einbau eines kabelgebundenen Smart Homes, darf man daher durchaus erwarten, dass das System mehrere Jahrzehnte ohne größere Probleme funktioniert.
Beide Systeme können überdies zentral an einem Gateway gesteuert werden und auch die Steuerung über mobile Apps ist problemlos möglich. Zudem muss sich der Nutzer bei beiden Systemen keine Sorgen über die Datensicherheit machen, da keine Daten an externe Clouds oder Datenbanken weitergegeben werden.
Vor- und Nachteile von KNX vs. Loxone
Wie bereits erwähnt bietet KNX deutliche Vorteile in der Kompatibilität gegenüber Loxone. Auch die Flexibilität wird durch diese Tatsache deutlich erhöht, da beliebig neue Funktionen hinzugefügt werden können. Besonders die Frage, ist KNX nicht mehr zeitgemäß, lässt sich so leicht beantworten. Da es sich bei KNX um einen Standard handelt, wird dieser kontinuierlich weiterentwickelt und passt sich somit automatisch dem Zahn der Zeit an. Auch Loxone bietet jedoch ein paar Vorteile gegenüber KNX Systemen. So ist die Benutzerfreundlichkeit im Aufbau des Systems bei Loxone höher als bei KNX Systemen. In der Nutzung des fertigen Smart Homes ergeben sich allerdings keine Unterschiede in der Benutzerfreundlichkeit zwischen Loxone und KNX. Ein weiterer Vorteil von Loxone ist, dass die Software zur Programmierung im Gegensatz zur ETS Software von KNX kostenlos ist. Wird der Einbau jedoch mit Hilfe einer Firma vollzogen, so sind die Kosten der Software meist im Preis bereits inkludiert. Vergleicht man die Kosten eines KNX vs. Loxone Systems kann man jedoch nicht pauschal sagen, welches System teurer ist, da sich die Kosten je nach Funktionsumfang stark unterscheiden können.
Der wohl wichtigste Aspekt, der die Entscheidung KNX oder Loxone beeinflussen sollte, ist die Zuverlässigkeit des Systems. Durch die dezentrale Architektur von KNX können Gesamtausfälle des Systems verhindert werden. Der Einsatz eines Loxone Smart Homes birgt dabei leider immer die Gefahr eines Totalausfalls des Systems durch die zentrale Einheit des Miniservers.
Kompatibilität der beiden Systeme miteinander
Loxone und KNX können auch miteinander kombiniert eingesetzt werden. Ermöglicht wird dies von einer KNX Extension von Loxone für den Miniserver. Anders als bei dem Vorgängermodell des Miniservers ist die Loxone/ KNX Extension allerdings nicht mehr inkludiert, sondern muss extra erworben werden. Hierfür müssen allerdings keine Einbußen mehr in der Bus-Geschwindigkeit in Kauf genommen werden.
KNX oder Loxone – tabellarischer Vergleich
Loxone | KNX |
Zentrale Architektur – Intelligenz liegt im Miniserver. | Dezentrale Architektur – Intelligenz liegt in den Aktoren. |
Single Failure Point: Risiko des Totalausfalls durch den Miniserver | Weniger störanfällig: Es können nur Teile des Systems ausfallen. |
Geringerer Programmieraufwand | Höherer Programmieraufwand |
Produkt der Firma Loxone | Übergreifender Standard |
Fertige Komplettlösungen erhältlich | Personalisierte Kombination der Geräte und Funktionen |
Herstellerabhängig: Geräte anderer Hersteller können nur über bestimmte Schnittstellen integriert werden | Herstellerunabhängig |
KNX vs. Loxone – Fazit
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sowohl KNX als auch Loxone im direkten Vergleich Vor- und Nachteile mit sich bringen. Grundsätzlich sind beide Systeme sehr zuverlässig und stabil. Muss man sich aber nun zwischen einem KNX oder Loxone Smart Home entscheiden, sollte man durch den Schutz vor einem Totalausfall des Systems und die hohe Kompatibilität mit anderen Geräten auf ein KNX Bussystem setzen. Besonders die bessere Kompatibilität mit anderen Geräteherstellern macht das KNX Smart Home zukunftssicherer und deutlich flexibler in der Installation. Dabei spielt es keine Rolle, ob du ein smartes Einfamilienhaus, oder ein smartes Mehrfamilienhaus planen. Das KNX System ist beliebig auf die Größe und die benötigten Funktionalitäten ihres Hauses anpassbar.
Du bist Häuslebauer und möchtest dein Zuhause smart gestalten? Mit Main Smart Home baust du dein Smart Home in DIY Arbeit, unter der Aufsicht erfahrener Experten. Durch die Einsparung der Kosten für Handwerker und Elektriker wird dein Smart Home so um einiges günstiger. Natürlich stehen wir dir während der gesamten Bauphase zur Seite und nehmen das System nach der Fertigstellung fachmännisch ab. Mit uns kannst du dein Smart Home in einem Neubau planen, oder das smarte Zuhause nachträglich nachrüsten.
FAQ – häufig gestellte Fragen
Was ist KNX?
KNX ist ein standardisiertes Bussystem für die intelligente Gebäudeautomation, das verschiedene Geräte zur Steuerung von Smart Homes nutzt. Nutzern wird Flexibilität, Herstellerunabhängigkeit und damit einhergehend eine große Auswahl an kompatiblen Geräten geboten.
Was ist Loxone?
Das weit verbreitete Smart Home System Loxone, wird von der gleichnamigen österreichischen Firma vertrieben wird. Es besitzt eine zentrale Architektur mit dem Loxone Miniserver als Knotenpunkt, bietet vorgefertigte Komplettlösungen und erfordert einen geringeren Programmieraufwand als KNX.
Was sind die Unterschiede in der Architektur zwischen KNX und Loxone?
KNX besitzt eine dezentrale Architektur. Hierbei liegt die Intelligenz des Systems in den Aktoren, während Loxone eine zentrale Architektur mit dem Miniserver als zentralen Knotenpunkt hat. KNX verfügt über ein offenes Protokoll, welches die Kompatibilität mit Geräten anderer Hersteller erlaubt. Loxone hingegen ist herstellerabhängig.
Wie unterscheiden sich KNX und Loxone in bezug auf Installation und Programmierung?
Loxone bietet fertige Komplettlösungen und erfordert weniger Programmieraufwand. KNX ermöglicht eine personalisierte Kombination von Geräten und Funktionen verschiedener Hersteller und kann mittels der ETS-Software programmiert werden.
Was sind die Vor- und Nachteile von KNX und Loxone?
KNX bietet eine größere Kompatibilität, Flexibilität und Herstellerunabhängigkeit. Loxone zeichnet sich durch eine höhere Benutzerfreundlichkeit und kostenlose Programmiersoftware aus, ist jedoch herstellerabhängig und dadurch schlechter an persönliche Wünsche anpassbar. Loxone ist durch seine zentrale Architektur zudem anfällig für Totalausfälle.
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