KNX Visualisierungen/-Server im Vergleich
Der technologische Fortschritt hält Einzug in die eigenen vier Wände. Immer mehr Bauherren und zukünftige Besitzer von Eigenheimen entscheiden sich für die Implementierung eines Smart Homes beim Neubau von Gebäuden. Kein Wunder. Die Gebäudeautomatisierung mit KNX verspricht nie dagewesenen Wohnkomfort und überzeugt durch den Zugewinn an Energieeffizienz & Sicherheit. Die neue Konnektivität zwischen den verschiedenen Geräten im Eigenheim eröffnet so eine Vielzahl neuer Möglichkeiten – von Sprachsteuerung, Geofencing über zeitgesteuerte Rollläden, präzise Temperierung der Wohnräume sowie die individuelle Einstellung von Lichtverhältnissen. Alles zentral steuerbar über native Apps und Software der Hersteller. Doch welcher Anbieter von Visualisierungssoftware für das Eigenheim oder Bauprojekt mit KNX überzeugt im Vergleich? Welcher Visualisierungsserver entspricht den eigenen Anforderungen & Wünschen? Um unter breiter Konkurrenz die richtige Wahl zu treffen, gilt es strukturiert die eigenen Ansprüche zu betrachten und die angebotenen Visualisierungslösungen kritisch gegenüberzustellen. Dieser Aufgabe wollen wir unterstützend zur Seite stehen und beleuchten in diesem Ratgeberartikel den Vergleich von KNX Visualisierungsservern.
Worauf man bei der Wahl der richtigen KNX Visualisierung achten?
Gewünschter Funktionsumfang
Bei der Wahl der Visualisierungssoftware gilt es den eigenen Anforderungen bewusst zu werden, um nachhaltig die richtige Entscheidung zu treffen. Dabei sind Standardfunktionen wie intelligente Beleuchtung, intelligente Heizungssteuerung und Lüftung erweiterbar um spezialisierte Funktionalitäten wie Überwachungskameras, Live-Monitoring der Energiebilanz oder installierter Solaranlagen. Jedes Bauprojekt ist so individuell wie sein Nutzer. Umso entscheidender ist die Wahl des richtigen Funktionsumfangs, sodass Wartbarkeit und Skalierung im Bedarfsfall nichts im Wege steht.
Wahl der Bedienungshardware
Je nach Schwerpunkt der Nutzung bedarf es unterschiedlicher Steuerungsgeräte. Steht die Sicherheit der Wohnanlage im Mittelpunkt, ist beispielsweise von der alleinigen Nutzung eines mobilen Endgerätes als Kontrollinstanz abzusehen, bestehen doch Ausfallrisiken durch Fremdzugriffe aus dem Netz oder Zugriffsstörungen durch leere Akkus. Fest integrierte Touchpanels können in diesen Fällen die schlauere Lösung sein. Smartphones und Tablets sollten allenfalls eine ergänzende Komponente innerhalb des Geräterepertoires darstellen und Standardfunktionen abdecken, während systemrelevante Funktionen des KNX-Smart-Homes lieber durch eingebaute Geräte im Gebäude abgebildet werden sollten. Ein Passwortschutz ist in diesem Rahmen auch anzuraten.
Einsatzbereich der KNX Visualisierung
Um in der breiten Palette an KNX Visualisierung Anbietern einen kompetenten Vergleich anführen zu können, muss geklärt werden, in welchem Bereich die Visualisierung eingesetzt wird. Geht es um die gewerbliche Nutzung in Großprojekten oder den Einsatz im privaten Eigenheim?
Zielgruppe der KNX-Visualisierung
Handelt es sich um technikbegeisterte Hobbyhandwerker oder dreht sich der Kauf um die Schaffung von Wohnkomfort? Möchte der Sohn der eingeschränkt selbstständig lebenden Mutter Abhilfe im Alltag schaffen oder soll die Wohnanlage hohen Sicherheitsstandards entsprechen? Bei der Wahl der richtigen KNX-Visualisiserung spielt die angesprochene Benutzergruppe eine wichtige Rolle, um im Vergleich der KNX-Visualisierungsserver eine adäquate Entscheidung zu treffen.
Usability & Komplexität des Visualisierungsservers
Je nach Wahl zwischen Open-Source- oder kommerzieller Lösung muss mit unterschiedlicher Komplexität und Zeitaufwand gerechnet werden. Kommerzielle Lösungen versprechen einsteigerfreundliche Modelle mit wenig Zeitaufwand, sodass das Smart Home innerhalb weniger Stunden in den eigenen 4 Wänden eingerichtet werden kann. Eine Open-Source-Lösung erfordert deutlich mehr technisches Verständnis.
Kostenpunkt des KNX-Visualisierung Servers
Die Kostenfrage ist bei der Wahl der richtigen KNX-Visualisierung ebenfalls ein wichtiges Kriterium. Einsteigermodelle und KNX-Lösungen mit intuitiver Bedienung stellen meist kommerzielle Produkte dar. Open-Source-Lösungen sind kostenlose Visualisierungsmöglichkeiten, welche aber durch eine geschulte Hand umgesetzt werden sollten, da der fehlende Kostenpunkt auf Kosten der Zeit und Nutzerfreundlichkeit geht.
Kommerzielle KNX-Visualisierungsserver im Vergleich
KNXpresso
Preis-Leistungs-technisch überzeugt KNXpresso im Vergleich zu anderen KNX-Visualsierungen. Besitzt man bereits eine KNX-Anlage mit IP- der USB-Schnittstelle, so kann man auf der offiziellen Seite des Anbieters eine Lizenz für eine einmalige Gebühr erwerben. So bekommt man eine intuitive KNX-Visualisierung zu einem günstigen Preis. Die Anzahl der genutzten Geräte ist nicht begrenzt und kann individuell personalisiert werden. KNXpresso kommt auch ohne einen Server aus und benötigt nur ein Androiddevice in Form eines Smartphones oder Tablets. Hier wird die native App der Visualisierung installiert, welche dann über das KNX-IP Interface eine Tunneling-Verbindung in die KNX-Anlage aufgebaut. So gibt es Integrationen für Alexa, Phillipps-Hue-Lampen und Shelly-Devices. Während andere KNX-Visualisierungen durch wenige Einstellungen einsatzbereit sind, muss bei KNXpresso mehr Zeit investiert werden, bis man ein fertiges Dashboard zur fertigen Nutzung vorliegen hat. Wie immer gilt es die Prioritäten abzuwägen: Wer schnell ans Ziel will, sollte sich eine andere Visualisierung suchen. Für hochindividuelle Vorstellungen bildet KNXpresso einen intuitiven Editor, sodass kein Wunsch offen bleibt.
GIRA X1
Gira X1 als Visualisisierungsserver ist klein und kompakt. Es besticht durch die einfache Handhabung und ist deshalb ein sehr gutes Einsteigerprodukt in die Welt der KNX-Visualisierungen. Beim X1 handelt es sich um ein IP-Interface. Es existieren darüber hinaus zahlreiche Integrationen wie Sonos, Phillips-Hue-Leuchten oder Alexa. Dennoch kommt der Komfort bei der Bedienung mit einem stattlichen Preis.
Peaknx mit YOUVI
Das Dashboard ist hochindividuell einstellbar – von konkreten “Szenen”, über Räume bis hin zu Integrationen für Kalender. Auch Integrationen für Sprachkontrolle über Alexa stehen zur Verfügung. Der integrierte Logikeditor lässt Nutzer Einstellungen treffen, die durch festgelegte Trigger ausgelöst werden. Dazu zählen Beispiele wie das Öffnen der Fenster bei einer bestimmten CO₂-Konzentration oder das Aufrollen der Jalousien zu konkreten Uhrzeiten. YOUVI ist IP-Router. KNX-Server und App in einem. Durch den schnell ETS-Import ist das Set-Up schnell abgeschlossen.
Loxone Miniserver
Mit einer KNX-Extension kann auch der Loxone Miniserver als Visualisierungstool genutzt werden. Für alle Liebhaber der Loxone Visualisierung, ist dies somit eine gute Lösung beide Systeme zu vereinen. Allerdings muss beachtet werden, dass der reibungslose Einrichtungsprozess aufgrund der Unterschiedlichkeit der Systeme nicht immer voll gewährleistet werden kann. Zudem ist der Miniserver mit über 500 Euro nicht gerade eine günstige Alternative.
Mediola
Anders als bei anderen Systemen schickt das User Interface die Befehle direkt an den CCU, welcher die Geräteeinstellungen umsetzt. So braucht es bei Mediola keinen Server in Form eines Raspberry Pi, den es einzurichten gilt. Stattdessen werden die Befehle direkt zu den einzelnen Gateways geschickt. Auch wenn die Software von Mediola nicht kostenpflichtig ist, so entstehen Kosten durch die Erweiterung des Funktionsumfangs in Form von zugekauften Lizenzen & Plugins wie beispielsweise für Phillips-Hue-Leuchten oder die Nutzung des HomeMatic CCU. Bei mediola wird eine Fernbedienung mittels des AIO Creators erstellt. Diese Fernbedienung wird dann einfach auf das mobile Endgerät exportiert und kann dort genutzt werden.
JUNG Smart Visu Server
Das Gerät ist klein und kompakt, bietet aber als KNX Visualisierungserver eine breite Palette von Funktionen: von Anwesenheitssimulation, Fernzugriff, Sprachsteuerung über Integrationen für Sonos und Phillips-Hue-Leuchten oder Samsung Smart Things. Individuell konfigurierbare Szenen runden das Funktionsportfolio ab. Darüber hinaus überzeugt der Hersteller mit seinem Produkt durch 240 individuell einstellbare Modi und 24 bestimmbaren Bereichen wie Flur, Außenbereich oder Wohnzimmer. In Sachen Usability lässt passt sich das User-Interface an die jeweilige Größe an und sorgt für intuitive Bedienung unabhängig vom Gerätetyp.
Atvise
Durch die Erweiterung mit atvise@connect als Multiprotokollserver können Standardprodukte aus dem Haus atvise als Treiberlösung an eine Vielzahl von Industriesteuerungen angebunden werden. So wird auch die Schnittstelle zum KNX-Protokoll möglich. Atvise@connect überzeugt dabei durch seine umfassende Skalierbarkeit auf bis zu 1.000.000 Datenpunkte, ist darüber hinaus im laufenden Betrieb erweiterbar und ermöglicht mühelos den schnellen Import neuer Datenstrukturen. Flexible Kombination mit den anderen Produkten des Unternehmens macht atvise@connect zu einer kompetenten Lösung zur Visualisierung von KNX-Systemen im smarten Eigenheim.
Antcas
Jedes Gerät folgt der festgelegten, einheitlichen Visualisierung, unabhängig vom Gerätetyp. Antcas Control überzeugt durch modernes Design mit geräteübergreifendem Zugriff auf die zentrale Steuerung des KNX-Smart-Home-Systems. Die Bedienung wird zusätzlich durch die intuitive Unterteilung in Ober-, Erd- und Untergeschoss erleichtert. Rollläden und Lampen werden durch Icons auf einer individuellen Ansicht des Grundrisses angezeigt und können per Touchbedienung leicht ausgewählt & in ihren Einstellungen verändert werden. Die Skalierung der Elemente, die Umstellung von hellem auf dunkles Design und Screen-Reader-Unterstützung zahlen auf die Barrierefreiheit der Anwendung ein und ermöglichen auch Menschen mit Beeinträchtigung die Nutzung. Antcas Control verspricht hohe Sicherheitsstandards durch SSL/TSL-Verschlüsselung mit gültigem Zertifikat sowie serverseitigem Bruteforce-Schutz. Die Einstellung verschiedener Benutzergruppen mit individuellen Berechtigungen sowie kostenlosen Updates erweitern das Sicherheitsportfolio des Anbieters & sorgen für einen Rund-um-Schutz vor fremden Eingriffen. Aber auch in Sachen Geschwindigkeit erfüllt Antcas Control alle Anforderungen in seiner Schnelligkeitsperformance und kann eine Vielzahl smarter Plugins zur Erweiterung seiner Funktionen vorweisen.
ayControl
ayControl bietet in seinem Produktportfolio KNX & IoT-Visualisierungs-Apps an, die das mobile Endgerät spielerisch zu einem intuitiven Fernsteuerungssystem für die Überwachung smarter Gebäudefunktionen aufrüstet. Von VoiP & SIP Türstationen, IP-Kameras, Lichtern über Klima- und Heizungsanlagen sowie Multimediageräten können alle Einstellungen zentralisiert über vielfältige Schaltelemente wie Schieberegler oder Werteanzeigen individuell angepasst werden. AyControl unterstützt auch Geräte ohne Netzwerkanbindung, die mittels Infrarotkopplung funktionieren und ist in der Lage “Szenen” individuell zusammenzustellen – Musik spielt, die Gardinen öffnen sich und die Temperatur wird hochgefahren – so entsteht wahrer Wohnkomfort. Bis zu einer Anzahl von 6 Steuerelementen ist ayControl kostenlos, kann aber durch Erweiterungspakete in seinem Funktionsumfang aufgestockt werden.
Basalte Home
Bei Basalte als Anbieter einer Rund-um-Lösung für die Gebäudeautomatisierung durch Soft- und Hardware steht Design und eine reibungslose Benutzererfahrung an erster Stelle. Zentraler Bestandteil von Basalte Home ist der Basalte Core Plus Server, welcher Visualisierung und Steuerung des KNX-Systems in einem übernimmt. Auch hier können individuelle “Szenen” programmiert werden, die ein Zusammenspiel unterschiedlichster Gebäudefunktionen darstellen, entweder rein zweckgebunden oder um atmosphärisch zu einer gewünschten Stimmung durch Licht, Musik und Raumtemperatur beizutragen. Basalte Home als belgischer Anbieter für Smart Home Technik & -Visualisierung bewegt sich im hochpreisigen Segment, lässt aber keine Wünsche in Sachen Wohnkomfort offen.
Kostenlose KNX Open-Source-Visualisierungen für technikaffine Hausbauer
Kostenlose KNX Open Source Visualisierungen bieten für technikbegeisterte Hausbauer eine Vielzahl von Möglichkeiten zur individuellen und kostengünstigen Gestaltung ihres KNX Smart Home. Im Folgenden werden einige dieser Lösungen näher beleuchtet. Dabei werden sowohl technische Aspekte als auch die Benutzerfreundlichkeit verglichen.
Iobroker VIS
Iobroker VIS besticht durch eine große Community und eine umfangreiche Adaptersammlung. Es ermöglicht die Integration von KNX-Geräten und stellt zahlreiche KNX Visualisierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Zur Programmierung wird jedoch ein gewisses technisches Verständnis benötigt. Bei der Gestaltung der Benutzeroberfläche bietet es allerdings ein hohes Maß an Flexibilität.
Node-Red Dashboard
Bei dem Node-Red Dashboard handelt es sich um eine webbasierte Lösung, die auf Node-Red aufbaut. Es ermöglicht auf einfache Weise Dashboards für KNX zu erstellen und bietet die Möglichkeit, verschiedene Geräte und Dienste zu integrieren. Verschiedene Szenen werden durch Flussdiagramme dargestellt. Diese visuelle Programmierung macht das Erstellen von Dashboards auch für technisch unerfahrene Benutzer einfach.
Home Assistant
Home Assistant ist eine populäre Open-Source-Plattform für die Heimautomation. Sie bietet Unterstützung für die KNX Integration und eine große Auswahl an Add-Ons und Integrationen. Die Installation und Konfiguration erfordert zwar technisches Know-how, bietet aber eine sehr flexible und leistungsfähige Umgebung für die Heimautomation.
OpenHAB:
Bei OpenHAB handelt es sich um eine flexible Plattform für die Heimautomatisierung, welche unter anderem auch KNX unterstützt. Sie verfügt über eine aktive Community und bietet eine Vielzahl von Bindings, um verschiedenste Geräte zu integrieren. OpenHAB bietet ein hohes Maß an Anpassbarkeit und Skalierbarkeit, allerdings kann die Einrichtung und Konfiguration für Anfänger schwierig sein kann.
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Fazit zum Vergleich verschiedener KNX Visualisierungen
Die beste KNX-Visualisierungslösung hängt stark von den individuellen Bedürfnissen der Anwender ab. Unter den Nutzern mit begrenztem Budget und technischem Know-how sind Open-Source-Optionen wie ioBroker VIS, Node-Red Dashboard oder Home Assistant beliebt. Diese bieten hohe Anpassungsmöglichkeiten, erfordern jedoch technisches Verständnis und Zeit für die Einrichtung.
Benutzer, die eine benutzerfreundlichere Lösung suchen und bereit sind, mehr Geld auszugeben, könnten kommerzielle Optionen wie GIRA X1, Peaknx mit YOUVI oder Basalte Home vorziehen. Diese bieten häufig eine einfachere Einrichtung und eine benutzerfreundlichere Oberfläche, sind jedoch in der Regel teurer.Bei der Wahl der besten KNX-Visualisierungslösung sollten individuelle Anforderungen, technisches Know-how sowie das Budget sorgfältig berücksichtigt werden. Um die optimale Lösung für ein Smart-Home-Projekt zu finden, kann eine Beratung durch Fachleute in vielen Fällen hilfreich sein. Kontaktiere uns, gerne stehen wir dir hierbei zur Verfügung!
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